Tollwutbekämpfung

Tollwutbekämpfung

In Deutschland ist die Tollwut inzwischen ein unbekanntes Gespenst der Vergangenheit. Die terrestrische Tollwut, also die von am Boden lebenden Tieren übertragene und für den Menschen relevanteste Übertragungsart, gilt seit 2008 in Deutschland als besiegt. In Einzelfällen trat Tollwut danach nur noch bei importierten Haustieren aus Südosteuropa bzw. Marokko auf. Auch dies ist ein dringender Grund, Haustiere nur bei seriösen Tierschutzorganisationen zu adoptieren und die "Welpenmafia" nicht zu unterstützen. Ansonsten taucht die Tollwut in Deutschland nur noch bei Fledermäusen auf. An dieser Stelle ist es wichtig, am besten gar keinen Kontakt mit Fledermäusen zu haben, die man beispielsweise verletzt auf dem Land oder im Wald findet. Gleichzeitig sollte man andere Passanten und spielende Kinder schützen, indem man einen

auf Fledermäuse spezialisierten Verein oder die Behörden

kontaktiert. Wenn Sie eine Fledermaus berührt haben, sollte unbedingt Kontakt mit einem Arzt aufgenommen werden. Sollte es zu einem Biss gekommen sein, oder ein Biss nicht ausgeschlossen werden können, wird der Arzt in der Regel eine postexpositionelle Tollwutimpfung empfehlen. Wichtig hierbei ist, dass Fledermausbisse aufgrund der kleinen Zähne der Tiere leicht übersehen werden können.



Tollwut - immer tödlich


Tollwut führt auch beim Menschen unbehandelt immer zum Tod. Die einzige Behandlungsmöglichkeit besteht derzeit in einer Impfung bzw. Impfserie, die unverzüglich nach einem Biss, Kratzer oder auch dem Kontakt von verletzter Haut oder Schleimhäuten mit dem Speichel infizierter Tiere, erfolgen muss. Treten Symptome der Krankheit auf, ist die Heilung zu nahezu 100% ausgeschlossen und endet dann auch tödlich. Der interessierte Leser sei an dieser Stelle an das sogenannte "Milwaukee-Protokoll" verwiesen, wo es in mindestens einem Fall doch gelungen ist, ein an Tollwut erkranktes Mädchen nach Auftreten von Symptomen zu heilen.

Zero by 30


Weltweit sterben jedes Jahr rund 59.000 Menschen an Tollwut. Rund 95% der Tollwutfälle ereignen sich in Afrika und Asien, wobei rund 99% der Infektionen durch Hundebisse erfolgen. Impft man die Hunde, besiegt man die Tollwut.


Besiegt man die Tollwut, rettet man jedes Jahr zehntausende Menschenleben und hunderttausende Tiere.


Wir sind offizieller Unterstützer der Kampagne "Zero by 30", die von der Global Alliance for Rabies Control in's Leben gerufen wurde. Ziel ist es, humane Todesfälle durch über Hundebisse übertragene Tollwut, bis 2030 auf 0 zu senken.

Dies soll durch breitflächige Tollwutimpfungen bei Hunden geschehen, die in Ländern mit endemischer Tollwut leben. Neben dem sensationellen Effekt, 99% der Todesfälle bei Menschen zu verhindern, schützt man natürlich auch die Streuner vor dieser schrecklichen Krankheit. Indem man Infektionsketten bricht, reicht es bereits wenn ca. 70% der Streuner geimpft sind, um dieses Ziel zu erreichen.


Das Ziel "Zero by 30" wird ebenfalls von WHO und der FAO der United Nations unterstützt. Wir sind stolz, offiziell ein Teil dieser großen Aufgabe zu sein.


Noch stolzer sind wir, im August 2022 mit 1.500 Impfstoffdosen eine Impfaktion der Tierärzte ohne Grenzen Niederlande in Malawi unterstützt zu haben. Auf Einladung der Global Alliance for Rabies Control konnten wir die Vorbereitungen der Impfaktion begleiten. Bei dieser wurden rund 20.000 Hunde in der Stadt Mzuzu City gegen Tollwut geimpft. Nicht nur für die Hunde ist das ein großartiger Schutz, auch für die dortige Bevölkerung!


Wenn Sie unsere Arbeit rund um Tollwutbekämpfung verfolgen wollen, werden Sie doch Pfotenfreund und wir informieren Sie regelmäßig über alle Fortschritte!

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